China/Boxeraufstand

S.M.S Kurfürst Friedrich Wilhelm

Linienschiff
Linienschiff S.M.S Kurfürst Friedrich Wilhelm

Die SMS Kurfürst Friedrich Wilhelm war ein Panzerschiff, 1899 neu als Linienschiff klassifiziert, der Brandenburg-Klasse der Kaiserlichen Marine. Schwesterschiffe waren SMS Brandenburg, SMS Weißenburg und SMS Wörth. Obwohl die Kurfürst Friedrich Wilhelm das Typschiff der Klasse war, wurde diese entgegen der üblichen Praxis nach ihrem Schwesterschiff Brandenburg benannt. Nach Einsatz in der Flotte und 1900/1901 auch vor China wurde das Schiff im September 1910 mit dem Schwesterschiff Weißenburg an das Osmanische Reich verkauft, wo es unter dem neuen Namen Barbaros Hayreddin bis zur Versenkung am 8. August 1915 in den Dardanellen durch ein britisches U-Boot Dienst tat.

Die Schiffe waren 116 m lang und 19,5 m breit und hatten 7,9 m Tiefgang. Die Wasserverdrängung betrug maximal 10.670 Tonnen, die Besatzungsstärke 570-590 Mann. Zwei Dreifach-Expansions-Maschinen mit zusammen 10.000 PS verliehen ihnen eine Geschwindigkeit von bis zu 17 Knoten. Der Aktionsradius betrug 4.500 Seemeilen bei 10 Knoten Marschgeschwindigkeit.

Trotz der Einwände des Marineminister Admiral Alfred von Tirpitz, der den Einsatz für unnötig und zu umfangreich hielt, wurde im Sommer 1900 die Kurfürst Friedrich Wilhelm als Flaggschiff von Konteradmiral Richard von Geißler gemeinsam mit ihren Schwesterschiffen der Brandenburg-Klasse der I. Division des Ersten Linienschiffsgeschwaders und dem Kleinen Kreuzer Hela nach Ostasien entsandt. Sie verließen Kiel am 9. Juli 1900 und Wilhelmshaven am 11., um die internationalen Streitkräfte in China zu unterstützen. Am 17./18. Juli bunkerte die Division in Gibraltar und passierte den Sueskanal am 26./27. , wo sich das Kanonenboot SMS Luchs dem Verband anschloss. Vor Perim und in Aden bunkerten die Schiffe erneut, um am 2. August ohne Luchs die Überquerung des Indischen Ozean nach Colombo zu starten. Von dort lief der Verband weiter durch die Malakkastrasse nach Singapur, wo vom 19. bis 23. August die erste längere Pause während des Ausmarsches der Division gemacht wurde. Am 28. erreichte die Division dann Hongkong und am 30. August war sie auf der Reede von Wusung bei Shanghai und beteiligte sich an der "Blockade" der chinesischen Marine, die Jangtse aufwärts keine Absichten hatte, gegen die überwältigenden internationalen Kräfte anzulaufen.